Alter, was du Alles durch hast, was wir von dir dadurch gelernt haben, was davon in jedem von uns übrig konserviert ist, bleibt wahrscheinlich den Meisten verborgen. Du aber, hast es sicher gesehen!
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No Exit - Raumschiff
youtu.be
Das Lied Raumschiff von dem Album "Helden" von No Exit einer Punk Band aus Berlin. Video
Danke für jeden Streit und jede Kontroverse, die einen über den Tellerrand haben sehen lassen aber auch für die gemeinsamen Abende, an denen wir für das Gleiche gestanden, gebrüllt, musiziert und getanzt haben.
Weil du und ihr immer gegen Vieles aber damit für jeden Einzelnen gekämpft habt, bleibt uns nun nur dieses Vermächtnis weiter zu tragen.
In vielen noch kommenden Träumen, werdet ihr bei uns sein!
RiFRes(is)t in Peace, Björn!
Es gibt Momente im Leben die sind Scheiße. RICHTIG Scheiße! Einer davon ist der, in dem das Telefon in so kurzer Zeit nacheinander klingelt, dass du weißt "Da ist irgendeine große Kacke passiert!". Von Leuten, die in dieser Reihenfolge normalerweise nie so kurz nacheinander anrufen würden.
Dieses Gefühl, das dir dabei in die Glieder fährt. Ein Schauer. Das leichte Zittern in Armen und Beinen. Und dann, wenn du dich traust zurück zu rufen und deine schlimmsten Befürchtungen bestätigt werden, dieser Tunnel. Dieser Tunnel in den sich plötzlich die gesamte Welt um dich herum zusammenzieht. Das Dumpfwerden aller Geräusche um dich herum.
Und dann:
... Leere. Diese endlos quälende Leere. ... Unterbrochen von tausenden Erinnerungen die dir plötzlich durch den Kopf schießen. Aus Zeiten, die du schon längst wieder vergessen hast. Wenn dir dabei plötzlich bewusst wird, dass du all die Liebsten um dich herum viel zu selten mal in den Arm nimmst, dick und fest knuddelst und die Welt, die dir eigentlich so wichtig ist, viel zu oft viel zu selbstverständlich geworden zu sein scheint. In genau diesen Momenten wird dir bewusst: sie ist es eben nicht! Erfolge, Pleiten, Pech, Pannen, Aufgebautes, Eingerissenes, Niederlagen, Siege - alles ist vergänglich. Alles. Wirklich alles! Genauso wie auch die dicksten Freunde, die du um dich herum versammelt hast! Und sie werden dir genau dann geraubt, wenn du am wenigsten damit rechnest!
Liebe Freunde, als Veranstalter eines eigentlich spaßig verknüpften Events, ist es umso schwieriger über traurige Themen wie den Tod zu schreiben. Und auch beim Tippen dieser Zeilen merken wir gerade, wie unser Kreislauf kurz vorm Kollabieren ist, alle Gliedmaßen zittern und unser Geist uns krampfhaft versucht von diesem ernsten Thema fern zu halten. Aber es nützt alles nichts - da müssen wir durch!
Neben Daniel, der jahrelanges Mitglied unserer Crew war, erhielten wir nur wenige Tage zuvor die herzzerreißende Information, dass auch Björn (Nordwand) unerwartet verstorben ist.
Björn aka Schorsch Klunikoff, Knorpelkeks oder auch Eichhörnchen (diesen Insider werden nur sehr wenige verstehen) war nicht nur jemand, der viele - SEHR VIELE - von uns über unzählige Jahre begleitet hat. Er war auch jemand, der mit uns zusammen eines der allerersten Indoor-Punkfestivals im Berliner Osten organisierte: das VENOMOUS MIND FESTIVAL. Jemand, der sich über mehrere Jahre hinweg äußerst aktiv in der Ostberliner Klubszene engagierte und spätestens mit der Gründung der Band NORDWAND seine Spuren nicht nur in Berlin hinterlassen hat. Wenn uns von ihm eines am stärksten in den Köpfen hängen bleibt, dann ist es sicherlich sein tiefschwarzer Humor, der auch NORDWAND zu einer der Königinnen unter den Satirebands erwachsen ließ. Björn, dafür haben wir dich GELIEBT! Und werden das auch auf ewig weiter! Ein mächtiges und trotz der Trauer positives Denkmal, das du damit in unser aller Köpfe gepflanzt hast!
Wenn wir an dich denken, kommen wir auch am Berliner Geburtsbezirk des RTE nicht vorbei: an Berlin-Marzahn! Du warst einer von uns! Einer, mit dem viele von uns gemeinsam in den späten Neunzigern immer und immer wieder mit der damaligen Nazisituation im Kiez zu kämpfen hatten. Jemand, der auch mal den eigenen Arsch riskierte, um andere zu schützen. Jemand, mit dem wir gemeinsam gegen die Nazischeiße im Wohngebietspark angekämpft haben. Jemand, mit dem wir später den Biesdorfer Park (dem Gründungspark des RTE) unsicher machten. Jemand, mit dem wir auf eines der allerallerallerersten deutschen Punkfestivals gefahren sind. Vielleicht sind viele von uns auch genau deswegen auf ewig mit dir musikalisch und organisatorisch verbunden. Musik, die uns inniglich zusammengeschweißt hat. Auch, wenn man sich hin und wieder immer mal wieder aus den Augen verloren haben mag. Aber am Ende führte sie uns doch immer wieder zusammen. Spätestens bei einer der diversen Shows, die du mit NORDWAND auf dem RTE oder unseren Solis oder aber mit unseren eigenen Bands zusammen gespielt oder gefeatured hast.
FUCK, DU FEHLST UNS!!! Gewaltig!!! Und genau deswegen darf genau jetzt und an dieser Stelle auch das ein oder andere Tränchen beim Schreiben dieses Textes für dich fließen. Lass dich drücken!
Björn, eines kannst du wissen: die nächste Pulle Hubertustropfen geht in Gedenken an dich!
Mit einigen von uns hattest du angeheitert vor über 20 Jahren mal im Spaß vereinbart, dass diejenigen, die verbleiben, auf dem Grab des von uns zuerst Verstorbenen einen Jive tanzen müssen. Wer hätte gedacht, dass das tatsächlich schon so früh dazu kommen würde. Aber hey, versprochen ist versprochen!
Björnemann, wir widmen dir hiermit nicht nur das O von OTP, sondern auch das R von RTE: Res(is)t in Peace!
DANKE FÜR ALL DIE GEILEN JAHRE MIT DIR! DANKE! FÜR ALLES!
Björn hat nicht nur eine trauernde Musikgemeinde, einen Bruder, eine Mutter und viele Freunde hinterlassen, sondern insbesondere auch sein ganz persönliches Heiligtum: sein Kind!
Alle, die die Familie in diesen schweren Zeiten hinsichtlich der anstehenden Beisetzungskosten unterstützen möchten, können das gern über folgendes Spendenkonto: paypal.me/pools/c/8wFVbLnv5Y.
Wir werden dieses Konto in Gänze an die Familie übergeben - alles, was über die benötigte Unterstützung hinaus geht, wird seinem hinterlassenen Kind direkt zu Gute kommen. Auch, wenn das am Ende alles nur symbolischen Charakter tragen kann, ist es für den einen oder anderen eventuell doch eine gute Möglichkeit aktiv einen letzten Gruß hinterlassen zu können.
......
Nichts und niemand ist vergessen! Deswegen möchten wir die aktuellen Geschehnisse zum Anlass nehmen und hiermit auch allen anderen Freund*innen gedenken, die uns im Rahmen des RTE's im Laufe der Jahre bereits verlassen haben: RIP Wusel, Gunnar, Warit, Kali, Christoph, Daniel, Ché, Anne, Paula - Abertausende HERZEN an euch alle!
Rückt in diesen verrückten Zeiten alle ein wenig näher zusammen, unterstützt euch gegenseitig so gut es geht, werdet euch der Vergänglichkeit und dem WERT des Alltäglichen und des Lebens bewusst.
Passt auf euch auf. Wir lieben euch! ... WeiterlesenZuklappen
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Sehr gut, Kumpels! Bitte mitmachen! Jetzt brauchen wir noch jemanden der sich um Techniker, Veranstalter und unsere anderen Freunde kümmert, die am Hungertuch nagen. Danke Michael Krebs!Liebe Freundinnen & Freunde,
ich wende mich heute an euch mit einer Herzensangelegenheit und bin euch sehr dankbar, wenn ihr dieses ungewöhnlich lange Posting lest. Ich fasse mich so kurz wie möglich.
Das Wichtigste:
Ich habe zusammen mit einigen Mitstreitern aus Politik und Kunst eine Petition gestartet und bitte euch um eure Stimme, eure Unterschrift und eure Unterstützung:
www.openpetition.de/petition/online/absicherung-fuer-kuenstlerinnen-und-kuenstler-jetzt-kultur-da...
Darum geht es:
Die Regierung arbeitet u.a. bei der "Überbrückungshilfe 3“ darauf hin, für von den Coronamaßnahmen betroffene Künstlerinnen und Künstler den Zugang zu Hartz 4 weiter auszuweiten. Wir halten das für den falschen Weg. Die Petition fordert statt dessen eine mit dem Kurzarbeitergeld vergleichbare Absicherung über die Künstlersozialkasse.
Meine Bitten:
1. Lest die Petition. Wenn ihr sie unterstützenswert findet, unterzeichnet sie.
2. Erzählt möglichst vielen Menschen davon. Nutzt eure Verteiler, Social-Profile und Newsletter.
Wenn ihr darüber hinaus helfen wollt:
1. Wenn ihr Ansprechpartner/Kontakt zu Verbänden, Interessengruppen, Facebook-Gruppen oder ähnlichem habt, die sich mit dem Thema beschäftigen, vernetzt uns.
2. Sprecht euch bekannte Journalistinnen und Journalisten darauf an und bittet um Berichterstattung
3. Postet den Link zur Petition in den Kommentaren zu Artikeln, Gruppen, Foren, bei Verbänden usw.
4. Druckt die Petition auf der Petitions-webseite aus, legt die Liste aus und sammelt Unterschriften auf Papier ein.
5. Ihr könnt auf eurer Webseite ein Unterschreiben-Widget oder ein Unterschreiben-Banner einbinden. Die Codes dafür findet ihr ganz unten auf der Petitions-Webseite (openpetition.de/!ftqbx)
-> Wir haben zwar (noch) keine große Lobby, aber wir sind gut vernetzt. Wenn wir das nutzen, kann die Petition einen hohen R-Wert und ein exponentielles Wachstum der Unterschriften erreichen und ein weiterer Puzzlestein in unserem Kampf für faire Coronahilfen sein.
Über die Hintergründe:
Zusammen mit dem Coronavirus tauchte ein für viele für uns völlig neues soziales Risiko auf: Die erzwungene Arbeitslosigkeit.
Wie ihr ja wisst, hat unsere Regierung auch nach 8 Monaten Pandemie für dieses Problem immer noch kein schlüssiges und zukunftsfähiges Unterstützungskonzept für große Teile der Kulturwirtschaft vorgelegt. Aktuell bereitet die Regierung die "Überbrückungshilfe 3“ vor. Das aktuell wahrscheinlichste Szenario ist, dass der Zugang zu Hartz 4 für (Solo-)Selbständige nochmals erleichtert wird. Ich halte das für den falschen Weg. Statt dessen brauchen wir endlich ein Pendant zum Kurzarbeitergeld aus für Selbständige. Die Pandemie wird uns noch lange belasten und wir brauchen ein faires, wertschätzendes und klares Konzept für diejenigen, die nicht oder nur eingeschränkt arbeiten dürfen. Dazu gehören auch Künstlerinnen und Künstler.
Um der Forderung nach einer mit dem Kurzarbeitergeld vergleichbare Absicherung Nachdruck zu verleihen, habe ich mich in den letzten Wochen mit Frank Nägele, Staatssekretär in Berlin, und weiteren kulturliebenden Mitstreitern aus dem Berliner Politik- und Kunstbetrieb ausgetauscht und wir haben Kontakt zu einigen Politikern aufgenommen. Bisheriges Fazit: Das Bewusstsein für die Problematik ist stark gewachsen, der Druck von Seiten der Kulturschaffenden wird mittlerweile wahrgenommen. Für Künstlerinnen und Künstler haben wir jetzt einen konkreten Vorschlag gemacht, auf welchem Kanal ein Pendant zum Kurzarbeitergeld umgesetzt werden könnte, nämlich über die KSK. Um unserer Forderung Nachdruck zu verleihen, habe ich nun die Petition gestartet. Die Kernsätze sind u.a.:
"Wir wollen eine mit dem Kurzarbeitergeld vergleichbare Absicherung über die Künstlersozialkasse!
...
Ein sinnvoller Weg der Unterstützung, auch um konkret diejenigen zu fördern, die vor Corona von ihrer Tätigkeit leben konnten, ist eine zumindest teilweise Erstattung entgangener Einnahmen. Es bedarf einer Ausfallsicherung, und diese könnte sich an den Regelungen für Kurzarbeitergeld orientieren.
...
Kunst und Gesellschaft sind darauf angewiesen, dass der Bund (...) das eingetretene vierte soziale Risiko, die erzwungene Arbeitslosigkeit, endlich absichert – so, wie dies für Bezieher:innen von Kurzarbeitergeld selbstverständlich ist. Das richtige Instrument dafür ist die KSK."
Den ganze Text und die Möglichkeit zu unterschreiben findet ihr hier:
www.openpetition.de/petition/online/absicherung-fuer-kuenstlerinnen-und-kuenstler-jetzt-kultur-da...
Warum noch eine Petition? Es gab doch schon so viele...
Das stimmt, und wie wenig unser Protest bisher bewirkt hat, ist Teil meines wachsenden Ärgers über die Situation. Ich empfinde den Umgang mit weiten Teilen der Kulturbranche als unangemessen und ungerecht. Es muss einfach möglich sein, das besser hinzubekommen. Und so lange müssen wir unserem Unmut und unseren Lösungsvorschlägen auf vielen Kanälen eine Stimme geben. Immer wieder. Die Petition und unseren konkreten Handlungs-Vorschlag sehe ich als eine weitere Stimme, als Ergänzung zu #alarmstuferot, zu #kulturerhalten und zu unzähligen anderen, die sich derzeit für Kunst und Kultur einsetzen. Auf längere Sicht werden wir unsere Kräfte immer weiter bündeln. Denn die letzten Monate haben deutlich gezeigt, dass Kunst und Kultur eine Lobby brauchen.
Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit.
Euch allen nur das Beste und herzliche Grüße, euer
Michael Krebs
www.michaelkrebs.de ... WeiterlesenZuklappen
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